Nachhaltigkeitsbericht

Nachhaltigkeit nimmt bei der Mercedes-Benz Group einen hohen Stellenwert ein. Das Unternehmen handelt auf Grundlage einer nachhaltigen Geschäftsstrategie. Hier gehören ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung zusammen – und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Unser Werk Kecskemét trägt durch die zahlreichen Initiativen kreativer, umweltbewusster Mitarbeitenden zum Schutz der lokalen Flora und Fauna bei: Die auf dem Gelände angelegte Wiese sowie die Bäume und Sträucher, die in mehreren Phasen gepflanzt wurden, verringern nicht nur den Wärmeinseleffekt, sondern begünstigen auch die Flora und Fauna. Für die Vögel wurden Vogelkästen und Vogelfutterstellen aufgestellt, und unser Werk arbeitet seit vielen Jahren eng mit dem Nationalpark Kiskunság sowie der Universität Szeged zusammen.

Der Standort ist seit 2011 eine EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) registrierte Organisation und verfügt über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001. Im Einklang mit den Leitlinien des Konzerns bekennt sich Mercedes-Benz auch in Ungarn zu einer nachhaltigen Entwicklung einschließlich des Klima- und Umweltschutzes. Die jährliche Bewertung der Umweltleistung wird in unserer Umwelterklärung veröffentlicht, die auf der Webseite abrufbar ist. Auch im Bereich Umwelt garantieren wir unseren Stakeholdern Transparenz, womit wir Vertrauen untereinander schaffen. Unsere jährlichen Umweltziele legen wir unter Berücksichtigung von Umweltfaktoren und -auswirkungen fest, mit besonderem Augenmerk auf die Verringerung des Energieverbrauchs, der Emissionen und des Einsatzes von Ressourcen, sowie die Optimierung der Abfallwirtschaft.

Für die Tätigkeit unseres Unternehmens gelten zwei einheitliche Umweltnutzungsgenehmigungen (IPPC). 2021 haben wir unsere Genehmigung für die Oberflächenbehandlungstechnologie im fünfjährigen Überprüfungszyklus erfolgreich erneuert. Die Erneuerung der Genehmigung für das Kraftwerk auf dem Werksgelände wurde im Jahr 2022 realisiert.

Eine Modifizierung unserer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung war 2022 aufgrund der geplanten Erweiterung des Werkes erforderlich.

Dank modernster Produktionstechnologien können wir neben Autos mit klassischem Verbrennungsmotor auch Fahrzeuge mit Hybrid- oder rein elektrischem Antriebsstrang bauen, was die Schadstoffemissionen in der Nutzungszeit auf ein Minimum reduziert.

Klimaschutz
Klimaschutz

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind wichtige Eckpfeiler der Unternehmensstrategie der Mercedes-Benz Group. Die Weichen in Richtung bilanzielle CO2-Neutralität hat der Konzern mit der Ambition 2039 für unsere Neuwagenflotte schon 2019 gestellt. Auch das Mercedes-Benz Werk Kecskemét verfolgt dieses Ziel konsequent.

Die eigenen Fahrzeugproduktionsstandorte von Mercedes-Benz sind seit 2022 bilanziell CO2-neutral, und es ist geplant, bis 2030 mehr als 70 Prozent des Energiebedarfs in der Produktion mit erneuerbaren Energien zu decken. Dies wollen wir durch den verstärkten Einsatz von Solarenergie an den eigenen Standorten und durch den Abschluss weiterer entsprechender Stromabnahmeverträge erreichen.

Immissionsschutz ist ein zentrales Anliegen an unserem Standort, da wir uns der Verantwortung bewusst sind, die Umwelt und die Gesundheit von Menschen zu schützen. Es existieren verschiedene Arten von Emissionen, die in unserem Produktionsprozess entstehen. Um dem entgegenzuwirken, ergreifen wir Maßnahmen, um diese zu minimieren. Dabei unterscheiden wir zwischen direkten und diffusen Emissionen.

Direkte Emissionen sind die Emissionen, die unmittelbar aus unseren Produktionsanlagen resultieren. Dazu zählen beispielsweise Luftschadstoffe wie Staub, Stickoxide, CO² oder VOC, die bei der Verarbeitung von Materialien, der Lackierung von Fahrzeugen oder durch den Betrieb von Maschinen freigesetzt werden. Diese Emissionen können durch den Einsatz moderner Technologien, effizienter Produktionsmethoden und gezielte Abgasreinigungssysteme signifikant reduziert werden. Diffuse Emissionen hingegen sind nicht punktuell und entstehen über größere Flächen oder durch unkontrollierte Quellen. Sie können beispielsweise aus Leckagen in Produktionsanlagen, Verdunstung von Lösungsmitteln oder der Lagerung von Materialien resultieren. 

Diese Emissionen sind oft schwerer zu erfassen und zu quantifizieren, haben jedoch ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Um diffuse Emissionen zu minimieren, setzen wir auf regelmäßige Wartung, Überwachung und die Implementierung von Best Practices in unseren Produktionsabläufen. Um die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Luftqualität zu überwachen, führen wir kontinuierliche Luftqualitätsmessungen – sogenannte Emissionsmessungen durch und informieren die Öffentlichkeit in unserer jährlichen Umwelterklärung über deren Ergebnisse.

Wasserschutz

Wasserschutz

Die Wasserversorgung des Werkes ist über das städtische Trinkwassernetz gewährleistet. Das zum Heizen benötigte Warmwasser wird in unseren Gebäudetechnik-Zentren mithilfe von Wärmetauschern erzeugt. Die Vorbehandlung des für den Automobilbau erforderlichen Brauchwassers erfolgt durch unsere Werkseinheiten. Die von unserem Unternehmen emittierten Abwässer lassen sich in technisches und soziales Abwasser unterteilen, wobei die Aufteilung fast 50-50 Prozent beträgt.

Abwässer kommunalen Ursprungs gelangen direkt in das städtische Abwasserkanalnetz. Das aus der Vorbehandlung und der katodischen Tauchlackierung stammende Abwasser wird in einer angeschlossenen Abwasserbehandlungsanlage vorgereinigt. Das vorbehandelte Betriebsabwasser wird ebenfalls in das städtische Abwasserkanalnetz geleitet.

Wir sind gesetzlich verpflichtet, die Qualität des im Werk anfallenden Abwassers an zwei Punkten zu messen, nämlich an der letzten pH-Kontrollstelle in unserem Gewerk Oberfläche und an der letzten Endübergabestelle des Werksgeländes. Die Messungen werden jeden Monat von einem akkreditierten Prüflabor gemäß unserem Selbstüberwachungsplan durchgeführt.

Bodenschutz

Bodenschutz

Am Standort wurden insgesamt 8 Brunnen zur Überwachung der Grundwasserqualität errichtet. Die Grundwasserqualität wird jährlich untersucht, wobei folgende Komponenten gemessen werden: pH-Wert, spezifische Leitfähigkeit, Extrakt aus organischen Lösungsmitteln, sämtliche gelösten und suspendierten Feststoffe, CSB, TPH, Nitrat, Nitrit, Ammonium, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Cadmium, Blei, Chrom und Nickel.

Die Ergebnisse der jährlichen Messungen entsprechen stets den amtlichen Vorschriften.

Abfallwirtschaft

Abfallwirtschaft

In unserem Werk entstehen durch die technologischen und betrieblichen Prozesse sowie die Produktion bzw. je nach Anzahl der Mitarbeiter Verpackungsabfälle unterschiedlicher Mengen und verschiedener Gefahrenklassen. Entsprechend den Umweltschutzzielen der Mercedes-Benz Manufacturing Hungary Kft. haben wir das Vorbeugen der Abfallentstehung und die kontinuierliche Reduzierung des Abfallvolumens auch 2024 als wichtige Aufgabe betrachtet. Einen erheblichen Teil des in der Oberfläche Gewerk anfallenden verschmutzten Steinmehls können wir als Nebenprodukt verwerten, sodass im Jahr 2024 für jedes produzierte Auto 5 kg weniger Abfall anfiel. Durch die Zusammenarbeit mit Entsorgungsunternehmen haben wir eine Verwertungsquote von fast 100% erreicht, was auch im europäischen Vergleich ein bedeutendes Ergebnis ist.

Energiewirtschaft

Energiewirtschaft

Das Umweltbewusstsein, die rationale Nutzung von Energiequellen und der Einsatz erneuerbarer Energien werden heutzutage immer wichtiger, deshalb widmet unser Werk diesen auch besondere Aufmerksamkeit. Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung haben wir ein Energiemanagement-System gemäß der Energiemanagementnorm ISO 50001 eingeführt, dass wir mit regelmäßigen Überprüfungen – Energieaudits – optimieren. Im Bereich Energiemanagement setzen wir uns jedes Jahr immer ambitioniertere Ziele. Um unsere Ziele zu erreichen, überwachen wir regelmäßig unsere Leistung, im Interesse der Effizienz ergreifen wir kontinuierlich Maßnahmen und suchen nach neuen Verbesserungsmöglichkeiten.

Innovation ist im Werk allgegenwärtig, von der Energieerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung bis hin zu Beleuchtungssystemen. Die Energiezentrale versorgt die Produktionsbereiche und die Gebäude mit Erdgas, Brauch-, Warm- und Trinkwasser, Strom, Prozess- und Heizwärme, Kühlwasser sowie Druckluft. Die Energiezentrale verfügt auch über 2 gasbefeuerte Blockheizkraftwerke. Diese Anlage dient der kombinierten Erzeugung von Wärme und Strom. Das verbrauchte und verbrannte Erdgas deckt den Energiebedarf für die Erzeugung von Warmwasser sowie Strom. Das abgekühlte Heizungswasser der Verbraucher zirkuliert durch die Wärmetauscher des Blockheizkraftwerks und gewinnt so die Abwärme der Gasmotoren zurück, während die Wellenleistung zur Stromerzeugung genutzt wird. Ein Generator, der von einem angeschlossenen Gasmotor angetrieben wird, erzeugt Strom, der in das interne Stromnetz eingespeist wird.

Der Prozess- und Raumwärmebedarf des Werks wird von 4 gasbefeuerten Kesseln mit Rauchrohren gedeckt. Zur Rückgewinnung der Wärme aus den Rauchgasen und zur Steigerung des Wirkungsgrads der Kessel wurden Rauchgaswärmerückgewinnungsanlagen installiert.

Im Jahr 2022 haben wir durch die Beschaffung von Grünstrom eine bilanziell CO2-neutrale Produktion erreicht, unser nächster Schritt ist die langfristige Substitution von Erdgas hin zu erneuerbaren Energien. Auch die Versorgung der neuen Produktionslinien wird ausschließlich mit Grünstrom gewährleistet. Wir installieren ein Solarsystem auf den Anlagen und planen die Installation von elektrisch betriebenen Wärmepumpen zur Bereitstellung von Wärmeenergie für die Produktionsprozesse sowie die Haustechnik, die die oben genannten erdgasbefeuerten Anlagen ersetzen.

Da Wärmepumpen aufgrund ihrer COP- und EER-Eigenschaften die Energie für Heizwasser sowie Kaltwasser aus einer gegebenen Stromeinheit effizienter umwandeln als Gaskessel und Kompressionskältemaschinen, erwarten wir auch eine Verbesserung unseres Primärenergieverbrauchs pro Auto. Außerdem installieren wir einen elektrischen Heizkessel, der den Wärmebedarf an extrem kalten Wintertagen decken kann.

Neben der Erfüllung unserer jährlichen Mengen- und Qualitätsziele haben wir uns auch Ziele im Bereich der Energieeffizienz gesetzt, für die wir eine Reihe von Maßnahmen in unserer Gebäude- und Anlagentechnik sowie in der Energieerzeugung durchführen. Durch diese Maßnahmen verbessern wir die Energieeffizienz unseres Werks und können auch die Treibhausgasemissionen reduzieren. 

Durch die von uns eingeführten Energieeffizienzmaßnahmen haben wir im Jahr 2024 als Gesamteffekt von 31 Maßnahmen rund 2,7 GWh Energie eingespart. 

Die bedeutendste Entwicklung in diesem Bereich war der Umbau von zwei Anlagen in unserer Polieranlage. In den Bereichen HRK (Hohlraum Lackierung) und KTL (Katodische Tauchlackierung) kühlen wir die Karosserie in Karosseriekühlzonen mit einer Zieltemperatur von 20 C° zurück. Bisher wurde die Zone zu 100 % mit Frischluft über die Lüftungsanlage der Anlage versorgt, was im Winter viel Wärmeenergie benötigte. Beim Umbau haben wir zwischen den Frischluft- und Abluftkanälen des Lüftungsgeräts einen Umluftkanal gebaut, der 70 % der Luft und der Wärme in die Zone zurückführt. Durch das Projekt sparen wir ab 2024 etwa 2 GWh Wärme und Strom pro Jahr zusätzlich ein.

Neben den Energieeffizienzmaßnahmen, die wir an unseren bestehenden Anlagen eingeführt haben, ist es ebenso unsere Aufgabe, in enger Zusammenarbeit mit unserer Konstruktionsabteilung die Effizienz neuer Anlagen und Produktionslinien zu überprüfen sowie energieeffiziente Lösungen bereits in der Konstruktionsphase zu berücksichtigen.

Da das Werk auch außerhalb der Produktionszeiten einen Grundlastverbrauch hat, haben wir auch ein besonderes Augenmerk daraufgelegt, den Energieverbrauch unseres Werks während der produktionsfreien Wochenenden sowie während der Pausen am Jahresende und bei eventuell erforderlichen Renovierungsarbeiten so niedrig wie möglich zu halten. Heute organisieren wir die Stillstandszeiten mit unseren verschiedenen Produktionseinheiten auf Prozessebene und erstellen detaillierte Pläne für den Betrieb der betroffenen Produktions- oder Haustechnikanlagen, um einen möglichst geringen Verbrauch zu erreichen, gleichzeitig gewährleisten wir aber auch die notwendigen Voraussetzungen für Wartungs- und Umbauarbeiten.

Umwelt in Zahlen

CO₂-neutrale Standorte

Bis 2030 ist es vorgesehen, mehr als

0

Prozent des Energiebedarfs in der Produktion durch erneuerbare Energien zu decken Grundwasserschutz.

Am Standort

wurden insgesamt

0

Brunnen zur Überwachung der Grundwasserqualität errichtet.

Abfallwirtschaft

Im Jahr 2024 entfielen auf jedes produzierte Fahrzeug

0

kg weniger Abfall als zuvor.

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